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Last update: 25.11.2023

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Energieeffizient fahren – Geld sparen

Was ist der Unterschied zwischen einem Plug-in-Hybrid und einem Range Extender? Wieso verbraucht mein Auto mehr als im Prospekt steht? Wozu dient die Energieetikette?

Sie müssen kein Ingenieur sein, um diese Fragen zu beantworten – ein Blick auf die folgenden Seiten genügt. Ergänzend dazu erfahren Sie topaktuelle Zahlen und Fakten zur Klimapolitik sowie viele wertvolle Tipps, die nicht nur Treibstoff, sondern bares Geld sparen helfen.

Bedeutung des Automarktes in der Schweiz

Die Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags. Sei es in der Freizeit oder während der Arbeit – die Menschen sind viel unterwegs. Auch auf den Energieverbrauch hat dies starke Auswirkungen: der Verkehr stellt – mit 38 % des gesamten Energieverbrauchs – die grösste Energieverbraucher- gruppe dar, noch vor den Haushalten und der Industrie. Da der Verkehr seinen Energiebedarf zu rund 95 % mit Erdölprodukten deckt, beträgt sein Anteil am gesamten Schweizer Erdölverbrauch gar 64 %. Zu den unerwünschten Auswirkungen gehören unter anderem der Verbrauch knapper Energieressourcen sowie Lärm-, Schadstoff- und Treibhausgasemissionen. So lag der Anteil des Verkehrs an den CO2-Emissionen bei 32 %.

Mehr Fahrzeuge
Der Fahrzeugbestand nahm in der Schweiz in den letzten Jahren stark zu. Lag er im Jahr 2000 noch bei 3.55 Millionen Personenwagen, erreichte er 2019 einen Höchststand von 4.62 Millionen. Dies entspricht einer Zunahme von 30 %. Zum Vergleich: Die ständige Wohnbevölkerung wuchs in der gleichen Periode um rund 18 %.

Wichtige Rolle für die Energiestrategie 2050
Die Zunahme der Anzahl Fahrzeuge und deren grosser Anteil an Emissionen zeigen die Bedeutung des motorisierten Individualverkehrs auf. Knapp 37 Kilometer legte 2015 jede Einwohnerin und jeder Einwohner im Schnitt pro Tag im Inland zurück, 5 % mehr als im Jahr 2000. Der Grossteil der Distanzen entstand im motorisierten Individualverkehr (65 % im Jahr 2015). Massnahmen in diesem Bereich sind daher besonders wichtig für die Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050.

Technischer Fortschritt
Der durchschnittliche CO2-Ausstoss ist von 204 g/km im Jahr 2000 auf 138 g/km im Jahr 2019 zurückgegangen. Dies stellt einen Rückgang von 32 % dar. Beim durchschnittlichen Verbrauch aller Treibstoffe (ausgedrückt in Benzinäquivalenten) zeichnet sich ein ähnliches Bild: Dieser verringerte sich in derselben Periode um 27 %, von 8.47 l/100 km auf 6.18 l/100 km. Sowohl der sinkende Treibstoffverbrauch als auch der tiefere CO2- Ausstoss der neuen Personenwagen sind u.a. auf die positive Entwicklung der konventionellen Antriebstechnologien zurückzuführen.

Dank Downsizing, Turbotechnologie, Hybridisierung und weiteren Entwicklungen, wie etwa eine Start-Stopp-Automatik, ist der durchschnittliche Verbrauch von Benzin- und Dieselfahrzeugen in den letzten 10 Jahren bis 2017 stetig gesunken. Im 2017 war eine leichte Zunahme zu verzeichnen, welche sich bis 2019 fortgesetzt hat. Die Gründe für diese Zunahme liegen im weiterhin steigenden Anteil der Allradfahrzeuge sowie im Rückgang der Dieselfahrzeuge. Zusätzlich könnten auch die unter realitätsnäheren Messbedingungen des neuen WLTP-Verfahrens ermittelten und auf NEFZ zurückgerechneten Messwerte bei einigen Fahrzeugen zu einer leichten Erhöhung der CO2-Emissionen geführt haben. Gleichzeitig konnte damit die in den letzten Jahren auf über 40 % gestiegene Realverbrauchsabweichung leicht reduziert werden.


Alternative Antriebssysteme
Jedes Jahr werden mehr alternativ betriebene Fahrzeuge neu zugelassen. 2019 waren es inkl. Hybrid-Fahrzeuge über 40'000 derartige Fahrzeuge. Ihr Anteil von rund 13 % an der jährlichen Neuwagenflotte hat bereits einen Einfluss auf die Verbrauchsreduktion und insbesondere auf die CO2-Absenkung. Der Anteil der Elektrofahrzeuge beträgt 5.6 % (im Vorjahr 3.2 %). Darunter fallen sämtliche Steckerfahrzeuge, also rein batterieelektrische PW (Anteil: 4.2 %) sowie Plug-In-Hybride und Fahrzeuge mit Aggregaten zur Erhöhung der Reichweite (Range Extender) mit einem Anteil von 1.4 %. Die Hersteller diversifizieren ihre Flotten laufend und bieten ihren Kundinnen und Kunden eine immer grössere Vielfalt von nicht-konventionell betriebenen Fahrzeugen, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen.


Kaufverhalten massgebend
Gerade der Kunde spielt bei der Erreichung der Ziele der Energiestrategie eine zentrale Rolle. Er entscheidet am Schluss, welches Auto und welche Technologie er kauft. 2019 waren 51.3 % der neu immatrikulierten Personenwagen mit Allradantrieb ausgestattet (2004: 21 %). Die stärkere Durchdringung von Allradantrieben in den Modellpaletten der Hersteller scheint bei vielen Kunden ein Bedürfnis für diese Technologie geweckt zu haben, welche allerdings automatisch zu einem Mehrverbrauch führt. Eine der grössten Herausforderungen ist daher die Sensibilisierung der Autokäufer, damit diese Energieeffizienz bei der Kaufentscheidung stärker gewichten. Die Energieetikette ist dazu ein wichtiges Informationsinstrument welches hilft, die Kunden dafür zu sensibilisieren und verschiedene Fahrzeuge miteinander zu vergleichen.

CO2-Vorschriften und Energiestrategie 2050
Ein wichtiges Instrument, um den Verbrauch und die CO2-Emissionen zu lenken, sind die CO2-Vorschriften für Autoimporteure. Analog zur EU hat die Schweiz per Juli 2012 CO2-Emissionsvorschriften für neue Personenwagen eingeführt. Die Schweizer Importeure sind verpflichtet, die CO2-Emissionen der erstmals zum Verkehr in der Schweiz zugelassenen Personenwagen bis 2020 im Durchschnitt auf 95 g/km zu senken, wie im Rahmen der Energiestrategie 2050 vom Schweizer Stimmvolk am 21. Mai 2017 mit einer Mehrheit von 58.2% entschieden.


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